Donnerstag, 2. Januar 2014

Windows vs Mac vs Linux - Pro und Kontra

Auch in diesem Jahr werden wieder Millionen Desktop-PC's und Notebooks verkauft und viel stellen sich der Frage, welches Betriebssystem denn nun das Bessere ist. An dieser Stelle gibt es vielleicht die nötigen Anstupser für die Unschlüssigen. Windows, Mac-OS und Linux im Vergleich.

Im Vergleich - Windows vs Mac OS-X vs Linux

Geht man in den örtlichen Fachhandel für Heimelektronik oder in das Internet, ist die Auswahl an neuen PC's riesig. Doch welches System ist ideal? Welches passt zu mir? Die drei Top-Systeme für den heimischen PC im Schnellvergleich gegenüber zu stellen ist gar nicht so einfach. Besonders nicht, wenn man mit allen Systemen permanent arbeitet. Überall gibt es Pro und Kontras. Die wichtigsten Fact's versuche ich einmal in diesem Artikel zusammenzufassen.

Windows

Natürlich. Von der Verbreitung gehört Microsoft's Windows zur Nr. 1. Vom System und der Funktionalität ist Windows ebenfalls noch ungeschlagen. Doch die Konkurrenz nagt am Softwaregiganten und viele Trends und Möglichkeiten hat Microsoft schlichtweg verpennt. Von Hause aus bringt Mircrosoft mit seinen Betriebssystemen eine Reihe nützlicher Programme mit. Allerdings selten passende Treiber bei einer externen Installation und noch seltener Softwar, die man wirklich braucht oder die professionell nutzbar ist. Absolut positiv: Es gibt nichts, was es für Windows nicht gibt. Ob Spiele oder Bürosoftware. Oft auch als kostenlose OpenSource-Variante.

Vieles muss man sich aus dem Netz erst downloaden und mühsam suchen. So beginnt fast jede Windowsinstallation mit System - Treiber - Browser - Antivirus und dann den Rest, den man so braucht. Seit frühester Zeit ist Windows Marktführer und damit im Fokus von "System-Experten" oder anders ausgedrückt Hackern. Antiviren-Software ist  unabdingbar. Nervig ist die Verschmelzung der neuen Metro-Oberfläche in Windows8, die auf Tablets deutlich funktionaler ist, als auf dem Desktop-PC.

Mac

Jeder will einen. Stylisches Design mit ausgereifter Hardware und eine perfekte Software. Dazu eine perfekte Anbindung an das eigene Mobilsystem im iPhone und iPad, eine systemübergreifende Cloud und ein prall gefüllter App-Store, der keine Wünsche offen lässt. Mac OSx ist Hype und der Trend nach diesen Geräten wird auch zukünftig nicht abreißen. Apple hat mit seinen Geräten einen unübertroffenen Kultstatus erreicht und pflegt diesen für seine Jünger.

Doch der Haken an diesem Kult ist sein Preis. Mac ist teuer. Ein 21"-Komplett-PC-System ist nicht unter 1200 Euro zu bekommen. Dafür steckt der PC allerdings auch schon im Monitor. Mit der Konkurrenz oder gar der Selbstzusammenstellung kommt man etwas günstiger. Dazu kommt der App-Store, der, gerade professionellen Anwendern zwar alles bietet, aber auch hier nicht zwingend billig ist. Die Software eines Mac läuft zu 99,9% auf dem installiertem Gerät stabil. Dafür gibt es aber auch eben nur wenige Geräte. Wo andere Systeme viele Treiber mitbringen oder bereitstellen müssen, spart sich Apple die Arbeit und bringt sein System auf einer stabilen Hardware zu den Benutzer.

Linux

Gleich vorweg: 2013 war das Jahr von Linux. Noch nie wurden soviele Rechner mit Linux-Systemen ausgestattet. Aber Linux ist kein Betriebssystem sondern nur der Kernel. Betriebssysteme, die so bezeichnet werden, sind linuxbasierend und nennen sich Ubuntu, Suse, Debian, Mint, Kali und ähnlich. Viele verschiedene Distributionen gibt es seit vielen Jahren und werden von einer stetig wachsenden Community betreut und verbessert. Allen voran steht hier Ubuntu von Canonical als Herausgeber. Diese Distribution erfreut sich bei fast 30Mio Anwendern weltweit großer Beliebtheit. Tendenz steigend. Der Nerd-Bonus ist längst verschwunden.

Linuxbasierende Betriebssysteme sind immer kostenlos im Internet zum Download erhältlich und bieten alles, was man mit anderen Systemen auch verwendet. Oft lässt aber die Grafische Darstellung zu Wünschen übrig. Manchmal fehlen einige Funktionen, die in der Version bei Mac oder Windows vorhanden sind. Aber noch viel öfter bringen die Softwareversionen für Linux-Systeme auch Funktionen, die in anderen Systemen noch nicht vorhanden sind (Bsp. Desktop-Notifications im Mac erst seit Maverik - in Ubuntu seit 11.04). Viele Entwickler aktueller und trendiger Programme und Apps bieten aber auch inzwischen Linux-Versionen an, die dem Original in nichts nachstehen. Linuxbasierende Betriebssysteme sind auch 2014 ein großer Entwicklungsmarkt. Einige PC- und Notebookhersteller bringen bereits Geräte mit voinstalliertem Linux-Ubuntu heraus.

Die Systeme  / Basics
System /
Features
Windows Mac OSx Linux
vorinstalliert
bei Neukauf
ja
ja
selten
separat
erhältlich
ja
bedingt
ja
kostenlos
erhältlich
nein
nein
ja
regelmäßige
Updates
ja
ja
ja
regelmäßige
Upgrades
ja
ja
ja
Verbreitung
weltweit
sehr 
hoch
hoch und 
steigend
steigend 
Die Systeme haben unterschiedliche Vertriebswege. Apple setzt mit dem Mac ganz auf eigene Hardware und das OSx als Betriebssystem ist auch nicht auf "leeren" Computern installierbar. Windows setzt auf vorinstallierte Systeme verschiedenster Hardware-Hersteller und bietet die größte Verbreitung. Linux gibt es fast nur zum Dowload aus dem Internet, passt aber auf so gut wie jeden Computer. Alle Systeme bringen Aktualisierungen und Upgrades regelmäßig heraus. Bis hier ist es sehr ausgewogen, wenn man vom Preis der Geräte mal absieht.


Die Systeme / Sicherheit 
System /
Features
Windows Mac OSx Linux
User-Login
ja
ja
ja
Passwort
ja
ja
ja
Ext. Anti-
virenprogr.
absolut
erforderlich
bedingt
erforderlich
nicht
erforderlich
Netzwerk-
sicherheit
Firewall
System
Firewall
System
Firewall
Optional
Netzwerk
Prog. opt.
ja
ja
ja
Verbreitung
Viren
sehr 
hoch
wenig aber 
steigend
minimal
Bei der Sicherheit punkten klar die Linux-Kernel von Mac und die Linuxbasierenden Betriebssysteme. Ja, auch Apples OSx ist im Kern auf Linux aufgebaut. Windows ist durch seine starke Verbreitung ständig im Fokus von Angriffen. Zusätzlicher Netzwerkschutz ist unbedingt erforderlich. Da es für das OSx und Linux wenig Viren gibt, ist die Sicherheit des neuen Systems auch erheblich höher. Wer allerdings sorgsam mit Daten und Internetnutzung umgehen kann, sollte auch unter Windows selten Viren auf dem Rechner haben.

Die Systeme / Programme zum Testen oder Betrachten
System /
Features
Windows Mac OSx Linux
Office Suite
vorinstalliert
oft aber nur
Testversion
ja
Office-Suite
oft inklusive
Audio-Player
vorinstalliert
ja
ja
ja
Video-Player
vorinstalliert
ja
ja
ja
Bildbetrachter
vorinstalliert
ja
ja
ja
Internetbrowser
vorinstalliert
ja
Explorer
ja
Safari
ja
oft Firefox
Mailprogramm
vorinstalliert
ja ja
ja
Grundsätzlich bringen alle drei Betriebssyteme Programme mit, mit denen man Bilder, Videos oder Audio-Dateien betrachten und anhören kann. Auch das Internet ist mit den mitgelieferten Programmen erreichbar. Diese Programme enthalten oft das, was die Funktion des Programmes hergeben muss, um der Anwendung gerecht zu werden. Professionell kann man damit allerdings eher selten arbeiten und in vielen Fällen ist Komfort anders. E-Mails können ebenfalls nach der Installation oder Einrichtung direkt mit dem PC synchronisiert werden. Alle drei Betriebssysteme sind grundsätzlich nach der Installation für diese Tätigkeiten nutzbar. Erweiterungen. Bessere Programme gibt es allerdings im App-Store, Software-Center oder im Microsoft-Shop teilweise kostenlos oder auch kostenpflichtig zum Download. Auch hier ist es sehr ausgewogen.

Die Systeme / Bessere Programme installieren
System /
Features
Windows Mac OSx Linux
Photoshop
ja
ja
nein
VLC Player
ja
ja
ja
Adobe Reader
ja
ja
ja
VM Ware
ja
ja
ja
Bildbearbeitung
ja
ja
ja
Screenrecorder ja ja
ja
Wichtige Programme gibt es für alle Plattformen. Bei Linux-Systemen sind diese oft aber nur über Umwege installierbar. Aber auch hier gibt es ausgefeilte Lösungswege um Software-Alternativen oder das Originalprogramm installieren zu können. Benötigt man in diesem Bereich professionellere Software für höhere Ansprüche ist die Suche nach kostenlosen Programmen im Internet vorprogrammiert. Nicht immer gibt es Profi-Software gratis in den Software-Stores. Aber immer gibt es brauchbare Alternativen, die die Anwenderwünsche Windows bietet hier die größte Auswahl. Mac folgt mit etwas Abstand und bei Linux-Systemen muss man sich an etwas andere, mitunter aber nicht weniger gut funktionierender OpenSource-Software gewöhnen.

Die Systeme / Usability
System /
Features
Windows Mac OSx Linux
Grundfunktionen
intuitiv
ja
ja
ja
Systemfunktionen
intuitiv
bedingt
bedingt
bedingt
Kompatibilität
ext. Geräte
ja
nein
bedingt
Einfachheit der
Softwareinstallation
ja
bedingt
bedingt
Cloud-Service
ja
ja
ja
Software-Center ja
ja
ja
Auch hier sind alle Systeme recht ausgeglichen. Es gibt immer ein für und wider bei jedem Punkt, der hier Dispute der Fans auslösen könnte. Viele User kommen mit Mac nicht klar, manche ganz und gar nicht mit Windows und viele, die Linux-Systeme grundsätzlich blöd finden, haben es eigentlich noch nie benutzt. Grundsätzlich gewinnt hier aber auch noch Microsoft, da man an einen Windows-PC fast jedes Gerät der Welt stecken kann und es erkannt wird. Bei Apple und Linux muss man vorher nach der Kompatibilität fragen. Die Systembedienung oberflächlich und tiefgreifender ist bei allen Systemen aber in wenigen Stunden erlernbar. Software lässt sich auch bei Windows noch am leichtesten installieren und somit gewinnt das System noch immer mit Vorsprung. 

Fazit 

Welches System brauche ich nun wirklich? 

Das ist schlichtweg eine Frage dessen, was ich mit dem System machen will. Jeder sollte vorher wissen, wozu der Rechner oder das Notebook hinterher genutzt werden soll.

Mit Windows fährt man eigentlich nie verkehrt. Auch wenn man es nicht unbedingt mag und das System selbst oft Probleme verursacht, die man bei anderen Betriebssystemen nicht hat. Brauche ich etwas, womit ich Office-Anwendungen ausführen will und auch nicht wenig Zeit bei installierbaren Spielen verbringe, ist Windows erste Wahl. Hier gibt es alles und oftmals auch gebührenfrei zum Download. Wer auf die kostenpflichtige Office-Versione verzichten will, kann auf OpenSource-Varianten ausweichen. Aber auch für Video- und Audiobearbeitung gibt es ausreichend Downloadmaterial und umfangreiche Einsteigerforen und -webseiten.
Bei einer Neuinstallation ist Windows ist ab der Variante Windows XP für alles gerüstet, was man so machen will, wenn man denn auch die Treiber für seine Hardware hat. Lizenzen gibt es hier schon ab 18,-Euro (XP) oder 55,- Euro (Win 7) oder 89 Euro für Windows 8. Windows ist für Einsteiger und Fortgeschrittene geeignet. Windows ist sehr pflegebedürftig und hat einen gewissen Wartungsaufwand, den man akzeptieren muss.

Der Mac ist etwas, worauf man durchaus Stolz sein kann, wenn man einen hat. Schon vom Preis für das System ist es noch immer elitär und dieser schreckt auch noch immer viele Interessenten ab. Will ich mich aber intensiv mit Video- und Bildbearbeitung, Audioproduktionen, Musikplayern, Präsentationen und Texten beschäftigen, sollte man den Blick auf einen Mac richten. Mac ist das Non-Plus-Ultra für alle, die im professionellen und semi-Professionellen Bereich arbeiten wollen. Mac ist auch ein System für alle, die ein störungsfreies und benutzerfreundliches System benötigen.
Ein OSx-System auf einem Mac ist anders als Windows und doch so intuitiv, dass man sich sofort zurecht finden sollte. Viele Programme sind schon beim Kauf  "on Board" und mit diesen kann man schon Sachen machen, die man unter Windows nie gemacht hätte. Der App-Store bietet für jeden erdenklichen Verwendungszweck die passende Software. Leider nicht immer ganz preiswert oder gar gratis. Profi-Software kostet eben. Doch es zahlt sich aus. Seine Stärken spielt das System aber immer auch in Kombination mit der mitgelieferten Hardware aus. Es gibt fast nichts, was nicht geht. Allerdings sind Mac's keine Spielecomputer und wer installierbare Spiele sucht, wird lange herumsuchen müssen. Mac's sind Arbeitsgeräte. Dafür sind sie dann aber auch pflegeleicht, kaum wartungsaufwändig und auch nach langer Nutzungsdauer noch immer stabil in der Performance.

Linuxbasierende Systeme sind oft optisch genau wie das Mac-OSx aufgebaut und funktionieren auch so. Es fehlen aber manchmal Funktionen oder es sind welche vorhanden, die es in anderen Systemen gar nicht gibt, da diese die Einstellungen selbst machen. Systeme auf Basis des Linux-Kernels stehen in den aktuellsten Distributionen kaum den Systemen von Microsoft und Apple nach. Sie sind noch nicht soweit verbreitet, aber stark im Aufwind. Die Software-Center sind noch nicht gut gefüllt und es gibt wirklich Dinge, die man mit einem Linux-PC nicht machen kann. Aber Änderung naht. Entwicklerfirmen marktführender oder  trendiger Software haben den Markt erkannt und stellen auch Versionen als Linux-Variante zur Verfügung. Es gibt aber auch Dinge, die man mit Windows und Mac nicht machen kann, dafür umso leichter mit einem Linux-PC.
Betrachtet man sich die beliebteste Distribution, Ubuntu, ist diese nicht nur ein Mix aus Windows und Mac, sondern auch in mehreren Punkten besser, als beide zusammen. Die wichtigsten Programme für alles mögliche gibt es im Software-Center und vielfach genügt auf der Suche nach speziellerer Software auch eine große Suchmaschine. Wer nicht Spiele installieren will und dauerspielen will und sich mit seinem PC und seiner installierten Software intensiver auseinandersetzen will, ist mit Linux sehr gut aufgehoben.
Linuxbasierende Systeme bieten auch die Möglichkeit, es parallel zu Windows XP oder Windows7 installieren zu können. Bestes Plus bei Linux: Es ist virenfrei.
Es gibt keine bekannte Bedrohung, die als ernsthaft eingestuft werden könnte.

Diesen kleinen Vergleich sollte Windows gewonnen haben. Es ging hier aber nicht um gewinnen oder verlieren. Jedes System hat Vor- und Nachteile. Wenn ich Spielen will, nehme ich meinen Windows-Laptop. Brauche ich Video-Schnitt ist das MacBook angeschaltet und die Vertonung von Videos klappt hervorragend. Will ich hacken (ja, das mach ich auch manchmal) oder einfach nur schnell irgendwas schreiben , starte ich einen Laptop mit Kali-Linux, lade die VirtualMachine, sperre die IP- und Mac-Adresse und gehe mit Tor ins Netz oder suche mir ein Netzwerk und lese da ....... .  Alles eine Frage des Bedarfs. ;-)

Und nun? Schlauer geworden?
Ich hoffe doch.

Von allen drei Systemen grüßt an dieser Stelle

//O.F.